Outplacement Ratgeber

Wege zum neuen Job

Am Anfang steht immer eine klare Zielsetzung:

Erst wenn Sie ein klares Bild Ihrer eigenen Stärken und Schwächen und eine klare berufliche Zielsetzung haben, sollten Sie mit der Umsetzung im Arbeitsmarkt im Rahmen einer Bewerbungskampagne beginnen. Ohne klare Zielsetzung scheitern Sie bereits bei der Erstellung eines klaren und prägnanten Lebenslaufes, dem sicherlich wichtigsten Dokument im Rahmen einer Bewerbungskampagne. Denn nur mit einem scharfen Profil haben Sie eine Chance.

Der Lebenslauf

Das wichtigste Dokument in Ihren Bewerbungsunterlagen ist der prägnante Lebenslauf. Er sollte kurz, klar und prägnant sein, denn oft werden nur 30 Sekunden zur ersten Sichtung eingehender Bewerbungen aufgewandt. 

Die Bedeutung des Lebenslaufes kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Bevor Sie sich auf den Arbeitsmarkt begeben - sei es durch eine Bewerbung auf eine Stellenanzeige oder auf den verdeckten Arbeitsmarkt -, ist es zwingend erforderlich, dass Sie sich und Ihre Stärken und Vorteile für einen potentiellen Arbeitgeber in einem maximal dreiseitigen Lebenslauf (evtl. + Deckblatt) kurz, prägnant und präzise auf den Punkt bringen können. Oft wird in einem ersten Screening der Lebenslauf zunächst nur 30 Sekunden überflogen, um eine Bewerbung auf den Stapel “nochmals anschauen” oder “gleich absagen” zu sortieren. Diese 30 Sekunden Ihres Lebenslaufes entscheiden also darüber, ob Sie eine Chance bekommen oder nicht.

Wir raten nach wie vor zu einem Foto

Gerade in amerikanischen Großkonzernen werden häufig Bewerbungen mit Photo von vornherein aussortiert um keine Diskriminierung über das Foto zu ermöglichen. Wenn also in einer Stellenausschreibung darum gebeten wird, sich ohne Photo zu bewerben, dann sollten Sie das auch so machen. Allerdings auch nur in diesem Fall, denn ein sympatisches Photo ist für die Menschen in der Personalabteilung - die nun mal den Auswahlprozess durchführen - nach wie vor der zentrale Erinnerungsanker, um sich an einen spezielles Mitarbeiterprofil zu erinnern. Ihre Chancen steigen durch ein gutes Photo, gerade gegenüber den Bewerbern, die vermeintlich modern sein wollen und sich ohne Photo bewerben.
 

Kann man Ihrem Lebenslauf schnell Ihr Profil entnehmen?

Oder ist der Lebenslauf so überfüllt, dass jedes besuchte Seminar und jedes Ihnen wichtig erscheinende Detail auf mehreren Seiten dargestellt wird? Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche! Versetzen Sie sich in die Rolle des Personalleiters, welches Fachwissen wird er haben, welche beruflichen Details sind ihm wichtig? Vermeiden sie Fachchinesisch, und konzentrieren Sie sich im Lebenslauf nur auf die Dinge, die von hoher Relevanz sind. Das Gleiche gilt auch für die mündliche Selbstdarstellung.
 

Sie sollten in der Lage sein, Ihren Werdegang innerhalb von zwei Minuten zu vermitteln.

Mehr Zeit haben Sie kaum, um einem Entscheider am Telefon Ihr Profil so zu vermitteln, dass dieser Sie gerne kennenlernen möchte. Ob mündlich oder schriftlich, wichtig ist immer, die eigenen Stärken greifbar zu machen und mit Leben zu füllen. Bei KARENT haben wir hierfür die KAR-Methode der Selbstdarstellung entwickelt. Aufbauend auf einem beruflichen Stärkenprofil, werden Beispiele aus Ihrer Vergangenheit zu kurzen Erfolgsstories aufbereitet, die dem Zuhörer keinen Raum für weitere Interpretationen lassen, sondern schlicht den Eindruck professioneller Leistungsfähigkeit vermitteln. Des Weiteren sollten Sie natürlich die vollständigen Bewerbungsunterlagen in mehreren Kopien zu Hause greifbar haben, also Arbeitszeugnisse, Hochschulabschluss und bei jüngeren Bewerbern auch noch das Abiturzeugnis.

Das Anschreiben

Ähnliches gilt auch für das Bewerbungsschreiben. Idealerweise sollte es nur eine Seite umfassen und kurz und knapp die relevanten Stärken der eigenen Person herausstellen. 

Hinterlassen Sie einen persönlichen Eindruck

Nehmen Sie vorher Kontakt mit der Firma, dem Headhunter oder wer immer in einer Stellenanzeige genannt wird, auf, und klären Sie Fragen, bringen Sie Hintergründe in Erfahrung und beginnen Sie Ihr Bewerbungsschreiben dann mit “Sehr geehrte Frau Mustermann, ich nehme Bezug auf unser Telefonat vom...” Auf eine Stellenanzeige gehen oft 100 oder mehr Bewerbungen ein, welche davon in die engere Auswahl gelangen ist zumindest teilweise auch eine Bauchentscheidung des Personalmitarbeiters, der das erste Screening durchführt. Setzen Sie als einen persönlichen Anker indem Sie am Telefon in sympatischer Erinnerung bleiben.
 

Wirken Sie durchgängig professionell

Wenn Sie sich zu unsicher fühlen, üben Sie das Vorgehen bei Arbeitgebern, die in Ihrer Gunst weniger hoch stehen. Vermeiden Sie aber Anrufe um des Anrufens willen, sondern seien Sie mit professionellen Fragen gut vorbereitet. Für das Bewerbungsschreiben sollten Sie hochwertiges weißes  geschäftsmäßiges DIN A4 Briefpapier  (80 bis maximal 90 Gramm) verwenden - auf keinen Fall hochwertiges Büttenpapier aber bitte auch kein billiges Papier aus dem Baumarkt. Verwenden Sie einen guten Tintenstrahldrucker oder Laserdrucker, und benutzen Sie Ihren eigenen Briefkopf. Entwerfen Sie in Ihrem Textverarbeitungsprogramm einen schnörkellosen schlichten Briefkopf, der neben Ihrem Namen und Adresse auch noch Ihre E-Mail-Adresse und Handynummer enthält. Beides ist wichtig, um eine schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen. Wir stellen unseren Klienten eine Reihe von möglichen Entwürfen zur Verfügung.
 

Eine Seite ist genug!

Der Umfang des Bewerbungsschreibens sollte in normaler 11 oder 12 Punkt Schrift verfasst sein und den Umfang einer Seite in der Regel nicht überschreiten. Im Text arbeiten Sie dann die für die Position relevanten Stärken heraus. Welche relevant sind, entnehmen Sie der Stellenanzeige und haben Sie zusätzlich in Ihrem Telefonat geklärt. Wiederholen Sie nicht Ihren kompletten Lebenslauf, sondern arbeiten Sie mit Ihren Erfolgsbeispielen, um Ihre professionellen Stärken klar herauszustellen. Hier kann Ihnen die KAR-Methode, die wir bei KARENT in unserer Beratung einsetzen, helfen. Schließen Sie Ihr Schreiben mit dem Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch, und kündigen Sie ggf. Ihren weiteren Anruf (der dann auch erfolgen sollte) an.

Stellenanzeigen

Der Stellenanzeigenteil der Tageszeitungen wird zur Zeit immer dünner, während gleichzeitig immer mehr Bewerber eine neue Stelle suchen. D.h., dass Sie, um hier erfolgreich durchzudringen, Mühe und Zeit aufbringen müssen, um Ihre Bewerbung maßzuschneidern.

Nur auf wirklich passende Anzeigen bewerben!

Auf Stellenanzeigen, sei es in den Jobbörsen oder auch in Tageszeitungen bewerben sich häufig 100 und mehr Bewerber. Um hier erfolgreich durchzudringen müssen Sie Mühe und Zeit aufbringen, Ihre Bewerbung perfektionieren und die verlangten Qualifikationen und Eigenschaften in Ihrer Bewerbung optimal herausarbeiten. Wenn Ihr Profil das in der Anzeige verlangte nicht mindestens zu 90% erfüllt, können Sie sich in der Regel die Mühe der Bewerbung sparen und sollten Ihre Zeit besser für andere Strategien der Arbeitsplatzsuche nutzen.
 

Nutzen Sie so die Chance eines ersten persönlichen Kontaktes.

Wenn Sie Zweifel haben, ob sich Ihre Bewerbung lohnt, nutzen Sie den telefonischen ersten Kontakt. Erstens wissen Sie danach, ob sich die Mühe der Bewerbung lohnt und zweitens können Sie sich in Ihrem knappen einseitigen Anschreiben auf Ihr Telefonat beziehen, was Ihre Chancen wahrgenommen zu werden, erhöht. In der Regel wird in der Stellenanzeige ein Ansprechpartner genannt, dies kann die Personalabteilung oder ein eingeschalteter Headhunter sein. Klären Sie unbedingt, welche Anforderungen besonders wichtig sind und welche eher in die Kategorie wünschenswert fallen.
 

Wenn Sie das Profil nicht erfüllen: Bewerben Sie sich nicht.

Sie sparen sich Arbeit und die Frustration einer Absage. Wenn Sie sich entschließen, eine Bewerbung zu schreiben, dann machen Sie es richtig. Schreiben Sie sich die geforderten Eigenschaften auf einem Extrablatt auf und notieren Sie dahinter, warum gerade Sie diese Eigenschaft oder Erfahrung haben. Verarbeiten Sie diese dann in Ihrem Bewerbungsanschreiben. Selbstverständlich sollte auch Ihr Lebenslauf diese Elemente wiederspiegeln, wenn Sie Ihren CV dafür stark überarbeiten müssen, dann passt Ihr Profil wahrscheinlich nicht auf die Stellenanzeige. Hüten Sie sich davor, irgendwelche Unwahrheiten in den Lebenslauf einzubauen. Das fällt im Bewerbungsgespräch negativ auf Sie zurück, oder wenn Sie Pech haben auch erst nach Monaten oder Jahren im neuen Job.

Sobald wir Ihr persönliches Ziel kennen und die Strategie feststeht sucht unser Research nach potentiellen Arbeitgebern und freien Stellen.

Jobbörsen

Nur einige wenige Jobbörsen sind für Sie als Fach- und Führungskraft relevant.  Das Vorgehen bei der Bewerbung auf Anzeigen in Jobbörsen ist grundsätzlich ähnlich wie das Vorgehen bei der Bewerbung auf eine Stellenanzeige. Viele Unternehmen schalten Ihre Anzeigen nur noch in Jobbörsen, da sie so eine ausreichende Zahl geeigneter Bewerber finden. Auch hier gilt: Wenn Sie Zweifel haben, ob Sie dem gesuchten Profil entsprechen, sollten Sie anrufen. So wissen Sie, ob sich die Mühe lohnt, eine maßgeschneiderte Bewerbung zu erstellen.

Wird in der Anzeige eine E-Mail-Bewerbung erbeten oder verlangt, sollte man diesen Weg auch nutzen. Wenn es nicht ausdrücklich abgelehnt wird, empfehlen wir zusätzlich eine klassische schriftliche Bewerbung hinterherzuschicken. E-Mail-Bewerbungen können schnell weggeklickt werden. Eine Papierbewerbung erzeugt schon über die physische Präsenz Aufmerksamkeit. Klienten in der Karriere- oder Outplacementberatung erstellen wir grundsätzlich eine Onlinebewerbungsmappe. Wenn Sie eine Stelle ab 80.000 Euro Jahresgehalt aufwärts suchen, sollten Sie auch die Ansprache von Headhuntern nutzen.

Headhunter - Entscheidende Kontakte für Führungskräfte

Der Kontakt zu einem Headhunter kann tatsächlich den entscheidenden nächsten Schritt auf der Karriereleiter bedeuten. Bedenken Sie aber, dass Personalberater nur im Auftrag von Arbeitgebern arbeiten und sich i.d.R. auch nur diesen verpflichtet fühlen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass ein einzelner Headhunter ausgerechnet eine Stelle zu besetzen hat, die auf Sie passt. Trotzdem lohnt der Kontakt. 

Arbeitssuchende interessieren den Headhunter nur, wenn Sie zu einem seiner Suchaufträge passen.

Ein guter Headhunter hat in der Regel eine Branchenspezialisierung. Oft hat er selbst in dieser Branche gearbeitet und kennt daher die Anforderungen gut. Zunächst bemüht der Headhunter sich, von einem Kunden einen Auftrag zur Besetzung einer Position zu bekommen. Hierfür erhält er in der Regel ein Honorar, welches sich am Gehalt der zu besetzenden Position bemisst. Üblich ist etwa ein Drittel des Jahresgehalts. Fällig wird das Honorar in der Regel zu einem Drittel bei Auftragserteilung, zu einem weiteren Drittel bei Vorstellung geeigneter Kandidaten und das letzte Drittel wird nach Einstellung und Unterschrift des Kandidaten fällig. Tätig wird ein Personalberater in der Regel aber erst für Positionen ab einem bestimmten Jahresgehalt. Dies beginnt je nach Anbieter teilweise schon bei 60 T Euro, meist bei ca. 100 T Euro, und einige suchen nur nach oberen Führungskräften mit Gehältern ab 150 T Euro und mehr.

Auch Headhunter arbeiten effizient.

Hat der Headhunter den Auftrag erhalten und das Positionsprofil mit dem Arbeitgeber abgestimmt, beginnt für ihn die meist recht aufwendige Suche nach geeigneten Kandidaten. Hierfür wird er zunächst in seiner eigenen Datenbank nach Kandidaten suchen, die ihm bekannt sind, um den Aufwand zu begrenzen. Meist beschäftigen die bekannteren Headhunter auch so genannte Researcher, die in Zielfirmen nach Zielkandidaten Ausschau halten. Sollten Sie ein interessanter Zielkandidat sein, haben Sie bestimmt schon einmal einen Anruf erhalten: “Wir sind die... Personalberatung, können Sie ungestört sprechen?” Es empfiehlt sich zumindest zuzuhören oder einen Telefontermin für ein Gespräch abends zu Hause zu vereinbaren. 

Das Kontaktnetz - mühsam aber durchaus erfolgreich!

Von nahezu allen unseren Kunden wird der Zugang zum Arbeitsmarkt über das Kontaktnetz deutlich unterschätzt. Dabei verwirklicht ein großer Teil der Klienten über das Kontaktnetz den nächsten Karriereschritt.

Kontaktnetzpflege oder “Networken” hat nichts mit dem Vitamin B alter Prägung zu tun.

Kontakte verschaffen Ihnen kaum persönliche Vorteile ohne jede Kompetenzbasis. Networken meint vielmehr den gezielten Aufbau und die Pflege von Kontakten zum beiderseitigen Nutzen - sei es durch Informationsaustausch, gemeinsame berufliche Interessen oder das Verschaffen von weiteren Kontakten durch Empfehlung. Bei Arbeitsplatzverlust oder Wechselwunsch sind solche Kontakte unbezahlbar. Für denjenigen, der solche Kontakte nur im geringen Umfang hat, lohnt es sich, sich stärker zu engagieren, den Kontakt zu derzeitigen oder ehemaligen Kollegen, Kunden, Kommilitonen, Nachbarn oder Clubmitgliedern zu pflegen und auszubauen. Aber selbst wenn Sie nicht zu den begnadeten Beziehungsmenschen mit ausgeprägtem Netzwerk gehören, sollten Sie die Möglichkeiten, die aus Ihrem Kontaktnetz entstehen, nicht unterschätzen.

Sie haben mehr Kontakte als Sie denken!

Wenn Sie gezielt die verschiedenen Stationen Ihres Lebens und beruflichen Werdeganges durchgehen, werden Sie auf eine Reihe von Menschen stoßen, zu denen Sie den Kontakt gezielt wieder herstellen können. Dabei dürfen Sie natürlich nicht mit der Tür ins Haus fallen, sondern sollten zunächst ein unverfängliches Gesprächsthema finden und können dann im Laufe des Gespräches auf Ihre derzeitige Situation und Ihren Wechselwunsch eingehen. Oft können Ihre Kontakte nicht direkt helfen, aber behalten Ihre Situation im Hinterkopf. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, können Sie weiter empfohlen werden. Überlegen Sie außerdem, durch welche Aktivitäten Sie Ihr Kontaktnetz weiter ausbauen können. Vielleicht wollten Sie schon länger Golf spielen lernen oder sich parteipolitisch engagieren oder den Wirtschaftsjunioren beitreten? Suchen Sie sich ein Feld, in dem Sie persönliches Interesse mit der Gelegenheit professioneller Kontakte verbinden können. Wichtig ist natürlich auch hier wieder, dass Sie eine klare Zielsetzung haben und sich und Ihre Situation positiv und präzise darstellen können.

Wird in der Anzeige eine E-Mail-Bewerbung erbeten oder verlangt, sollte man diesen Weg auch nutzen. Wenn es nicht ausdrücklich abgelehnt wird, empfehlen wir zusätzlich eine klassische schriftliche Bewerbung hinterherzuschicken. E-Mail-Bewerbungen können schnell weggeklickt werden. Eine Papierbewerbung erzeugt schon über die physische Präsenz Aufmerksamkeit. Klienten in der Karriere- oder Outplacementberatung erstellen wir grundsätzlich eine Onlinebewerbungsmappe. Wenn Sie eine Stelle ab 80.000 Euro Jahresgehalt aufwärts suchen, sollten Sie auch die Ansprache von Headhuntern nutzen.